Blasenentzündung und Ernährung
Blasenentzündung und Ernährung: Das Immunsystem unterstützen und die Entzündung hemmen
Eine Blasenentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Meistens sind es Darmbakterien, die über die Harnröhre in die Blase gelangen und sich dort vermehren. Erkennt man früh genug die Symptome, lässt sich die Entzündung oftmals sogar ohne Antibiotika erfolgreich bekämpfen. Ein häufig vergessener Faktor ist dabei die Ernährung, die zur eigentlichen Therapie Positives beitragen kann. Hierbei geht es zum einen um nährstoffreiche Lebensmittel, die das Immunsystem bei Infekten unterstützen und zum anderen um die Vermeidung von reizenden, entzündungsfördernden Lebensmittel, die das Abheilen einer Blasenentzündung hinzögern können.
Gute Fette und Vitamine zur Prävention
„Die Ernährung an sich hat einen großen Einfluss auf die Blasenschleimhaut“, weiß Frau Dr. Hinteregger-Männel, Fachärztin für Allgemeinmedizin aus Düsseldorf. „Gute Fette wie in Oliven, Nüssen, Avocado und kaltgepresste Ölen benötigt der Körper beispielsweise zur Produktion der weiblichen Hormone, aber auch zur besseren Aufnahme der fettlöslichen Vitamine. Obst, Gemüse und deren Vitamine wie Vitamin C stärken die Abwehr und wirken auch präventiv keimtötend. Das in gelbem, rotem und dunkelgrünem Gemüse vorkommende Betacarotin, stärkt wiederum die Schleimhaut und regt das Immunsystem an.“
Gesunde Darmflora heißt gesunde Blase
Dr. Hinteregger-Männel weiß: „Die Blase versteht sich mit einer gesunden Darmflora besonders gut! Diese kann z.B. durch probiotische Nahrungsmittel wie Joghurt, milchsauereingelegtes Gemüse oder Fermentiertes unterstützt werden. Eine falsche Zusammensetzung der Darmflora, wirkt sich nämlich auf die Abwehr aus und es kommt häufiger zur Besiedlung mit krankhaften Bakterien.“
Achtung bei reizenden Genussmitteln!
Alkohol, Kaffee und Schwarztee reizen die Blasenschleimhäute und können der raschen Genesung einer Entzündung im Wege stehen. Genau wie kohlensäurehaltige Getränke, Zitrusfrüchte und stark gewürzte Speisen. Währen der Therapie einer Blasenentzündung sollte man daher hierauf verzichten.
Immer ausreichend Trinken
Um die Blasengesundheit zu unterstützen sollte man 2 Liter Flüssigkeit über den Tag verteilt zu sich nehmen. Am besten stilles Wasser, Kräutertee und Gemüsesäfte. Wenn die Blase entzündet ist, ist viel trinken unerlässlich, um die Harnwege durchzuspülen und das Anheften der Erreger zu verhindern. Empfehlenswert sind in den ersten Tagen mindestens 2-3 Liter Wasser und Tees, am besten z.B. mit Goldrutenkraut, Orthosiphonblättern und Birkenblättern, die zusätzlich auch krampflösend und entzündungshemmend wirken.
Nach einer Antibiotikatherapie die gesunde Darmflora wiederherstellen
Doch nicht jedes Mal lässt sich eine Medikation mit Antibiotika vermeiden. Dabei greifen Antibiotika die schädlichen Bakterien in der Blase an – und leider auch die Bakterien im Darm und die Milchsäurebakterien der Scheidenflora. Die letzten beiden sind allerdings nicht nur natürlich, wenn sie nicht an andere Körperstellen gelangen, sondern auch wichtig und gesund. Ordnet der Arzt also eine Antibiotikabehandlung an, kann die richtige Ernährung dazu beitragen, gesunde Bakterienkulturen wiederaufzubauen.