Ursachen

Symptome

Harnwegsinfekte sind äußerst unangenehm –
das sind die möglichen Symptome

Brennen beim Wasserlassen, krampfartige Schmerzen in der Blase und das ständige Gefühl, auf die Toilette zu müssen, sind nur einige der Symptome. Jeder, der schon mal eine Blasenentzündung hatte, weiß, wie unangenehm und schmerzhaft das ist. Aber welche Symptome genau deuten auf einen Harnwegsinfekt hin?

  • Brennende Schmerzen beim Wasserlassen
  • Das ständige Gefühl, auf die Toilette zu müssen
  • Erschwertes Wasserlassen: Oft kommen nur wenige Tropfen
  • Krampfartige Schmerzen im Unterleib und der Blase
  • Trüber oder übelriechender Urin

All diese Symptome weisen auf einen Harnwegsinfekt, also eine unkomplizierte Blasenentzündung, hin. Sobald man die ersten Anzeichen spürt, sollte man sofort reagieren! Eine Behandlung mit einem Antibiotikum ist dann oft gar nicht notwendig. Was bei ersten Symptomen eines Harnwegsinfekts hilft und wie man das Schlimmste verhindern kann, erfahren Sie hier.

Komplikationen: Nierenbeckenentzündung & chronische Blasenentzündung

Nierenbeckenentzündung

Wird eine Blasenentzündung nicht richtig auskuriert, kann der Infekt zum Nierenbecken hochsteigen und dort eine Infektion auslösen. Die Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) ist daher meist einer bakteriellen Infektion geschuldet. Man spricht hier auch von einer Infektion der oberen Harnwege. Das Nierenbecken ist ein Hohlraum, in dem sich der Urin sammelt, bevor er durch den Harnleiter in die Blase fließt. Ist das Nierenbecken akut entzündet, können sich Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen der betroffenen Niere und sonstige grippeähnliche Symptome zeigen. Risikofaktor Nummer Eins ist die Blasenentzündung, aber auch Personen mit Problemen der Harnableitung oder mit einer Stoffwechselerkrankung sind vermehrt betroffen. Stellt man bei sich oben genannte Symptome fest, sollte man unbedingt ärztlichen Rat aufsuchen. Durch Blut- und Urinuntersuchungen sowie bildgebende Diagnostik kann dann schnell festgestellt werden, ob das Nierenbecken betroffen ist. Meist kommt man dann um eine Antibiotika-Therapie nicht herum, hat damit aber sehr gute Aussichten, von dem Infekt bald befreit zu sein. Bleibt die Nierenbeckenentzündung unbehandelt, kann sie zu Nierenversagen führen.

 

Chronische Blasenentzündung

Kehrt nach einer akuten Zystitis die Infektion nach kurzer Zeit immer wieder, spricht man von einer chronischen Blasenentzündung. Die Symptome sind dieselben wie bei der akuten Blasenentzündung, daher ist ein chronischer Verlauf für die Betroffenen auch so belastend: Sie sind nur selten befreit vom unangenehmen Brennen beim Wasserlassen und fühlen sich wenig unbeschwert. Gesundheitlich ist eine chronische Zystitis im Grunde erstmal genauso unbedenklich wie der akute Fall. Es kann nur bei ständiger Reizung und Entzündungsprozessen in der Harnblase zu einem leichteren Aufsteigen der Infektion in die oberen Harnwege kommen und die Entzündung kann sich regelrecht manifestieren. Um die Risiken für einen chronischen Verlauf zu reduzieren, sollte man an die grundlegende Stabilisierung des Immunsystems denken mit entzündungshemmenden Lebensmitteln (viel grünem Gemüse), ausreichend Bewegung, Schlaf und gutem Stressmanagement lassen sich die Abwehrkräfte stärken.

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Wann sollte man ärztlichen Rat aufsuchen?

Nicht jedes Brennen in der Blase bzw. beim Wasserlassen ist ein Grund für eine ärztliche Untersuchung oder gar für die Antibiotika-Einnahme – außer es handelt sich um Personen der Risikogruppe wie einen männlichen Patienten, um eine Schwangere oder einen Diabetiker. Da die Blasenentzündung bei Männern in der Regel sehr selten ist, sollte bei Symptomen in jedem Fall ärztlich abgeklärt werden, woher die Schmerzen kommen und ob eventuell die Prostata mit betroffen ist. Auch bei Schwangeren gilt es, bei den ersten Anzeichen fachärztliche (gynäkologische) Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dort wird normalerweise auch bei jedem Check des Embryos eine Urinuntersuchung gemacht, um eine sich anbahnende Blasenentzündung auszuschließen. Auch bei diabeteserkrankten Menschen sollte bei den ersten Symptomen eine ärztliche Meinung eingeholt werden.

Gesunde Menschen mit ersten Anzeichen einer Blasenentzündung können mit verschiedenen eigenen Maßnahmen erst einmal versuchen, eine Entzündung abzuwenden. Hierzu zählt auf jeden Fall ausreichend zu trinken, den Unterleib warm zu halten und ggf. pflanzliche und antientzündliche Präparate einzunehmen. Sind die Symptome nach drei Tagen nicht besser oder gar schlimmer, sollte man ärztlichen Rat suchen.

Wie wird eine Blasenentzündung in der ärztlichen Praxis festgestellt?

Als erste diagnostische Maßnahme wird der Urin des Patienten untersucht. Dazu gibt man in der Arztpraxis einen Becher Mittelstrahlurin ab. Hierzu lässt man beim Wasserlassen den ersten Moment des Urinstrahls in die Toilette laufen, fängt den nächsten Moment des Strahls im Becher auf und lässt den Rest bis zur Blasenentleerung wieder in die Toilette laufen. Der Urin wird dann zum einen auf weiße Blutkörperchen (Leukozyten) und zum anderen auf Nitrit untersucht, was auf eine Entzündung bzw. Keime in der Blase hinweist. In der Regel geht das recht schnell, nach kurzem Warten in der Arztpraxis hat man den Befund und kann dann das weitere Vorgehen besprechen. 

Die Therapie-Optionen

Unkomplizierte Blasenentzündung

Liegt bei einem sonst gesunden Menschen eine unkomplizierte Zystitis vor, die meist auch nur mittels Urinteststreifen in der Arztpraxis ermittelt wird, gibt es verschiedene Therapie-Optionen. Deren Auswahl kommt jedoch auf die akuten Beschwerden der Patienten und auf die ärztliche Behandlung an. Eine einfache Blasenentzündung kann mit etwas Unterstützung von selber ausheilen: Durchspülende Harntees, eine Wärmflasche oder Heilpflanzen wie die Echte Goldrute können hier sehr gut helfen. Bei stärker ausgeprägten Entzündungen und akuten Symptomen ist unter Umständen der Einsatz eines Antibiotikums erforderlich. Hier wird entweder ein Breitbandantibiotikum verschrieben, welches auf ein breites Spektrum der Bakterien abzielt, die in den meisten Fällen an einer Blasenentzündung beteiligt sind. Oder es wird vorher eine Kultur angelegt, um genau das Bakterium zu bestimmen, welches die Infektion verursacht hat, um dann das entsprechende Antibiotikum zu verordnen. Das kann zwar ein bis zwei Tage dauern, die Therapie kann dann aber noch angepasst werden. Egal welche Behandlungsvariante gewählt wird, man sollte nach einer Antibiotika-Behandlung über ein Probiotikum nachdenken, um ggf. die Darmflora wieder zu stärken. Da diese Flora maßgeblich an einem starken Immunsystem beteiligt ist, kann ein intaktes Mikrobiom dazu beitragen, wiederkehrende Infekte zu vermeiden und so zu verhindern, dass die Therapie wiederholt werden muss. Bei einer frühzeitigen Behandlung mit einem Harntee (z. B. eine Kombination aus Orthosiphon, Birkenblättern, Goldrute) oder Tabletten mit der echten Goldrute muss es jedoch gar nicht zu einer Antibiotikagabe kommen. Bei den ersten Symptomen sollte nicht gewartet, sondern schon vorbeugend gehandelt werden. Dann kann möglicherweise auch ein Antibiotikum vermieden werden.

Komplizierte und chronische Blasenentzündung

Eine komplizierte und eine chronische Blasenentzündung werden in jedem Fall ärztlich begleitet. Hierbei ist es besonders wichtig, die ursächlichen Erreger zu bestimmen und weitere Untersuchungen anzustoßen. Beispielsweise können mittels Ultraschall anatomische Veränderungen der Harnwege, Blasensteine oder Gries oder - im Fall einer Blasenentzündung beim Mann eine Vergrößerung oder Entzündung der Prostata festgestellt werden. Außerdem wird gerade bei chronischen Blaseninfekten oft eine Restharnbestimmung oder eine Untersuchung auf einen Reflux gemacht. Hierfür muss die zu behandelnde Person ihre Blase komplett entleeren und es wird mittels bildgebender Diagnostik und Kontrastmittel untersucht, ob die Blase sich vielleicht nicht richtig entleeren kann oder eben Urin durch den Harnleiter zurück in die Niere fließt. Nach entsprechender Diagnose wird dann eine passende Therapie festgelegt. 

Was ist der Unterschied zwischen einer Reizblase und einer Blasenentzündung?

Auf den ersten Blick sind die Symptome bei Reizblase denen einer Blasenentzündung sehr ähnlich. Der Unterschied ist, dass es sich bei der Reizblase um einen chronischen Zustand handelt, der – anders als bei einer Blasenentzündung – nicht durch Bakterien ausgelöst wird.

Auf eine Reizblase weisen folgende Symptome hin:

  • oft überfallartiger Harndrang, obwohl nur eine kleine Menge Urin in der Blase ist;
  • entsprechend gering ist dann auch die Menge des Urins beim Wasserlassen;
  • diffuse oder krampfartige Unterbauchschmerzen;
  • Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen.

Eine Reizblase hat im Gegensatz zum Harnwegsinfekt keinen bakteriellen Auslöser. Bei der Reizblase spielen meist andere Faktoren eine Rolle:

  • psychische Belastungen und Stress;
  • hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft;
  • durch Östrogenmangel in den Wechseljahren verändern sich die Zellen der Harnröhren- und Blasenschleimhaut, was zu einer Reizblase führen kann.

Bei einer Reizblase können, ebenso wie bei einer akuten Blasenentzündung, pflanzliche Arzneimittel mit Echtem Goldrutenkraut die Beschwerden lindern.